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Tag der sexuellen Gesundheit: Fachexpert:innen und prominente Botschafter:innen rufen zur HPV-Impfung auf

Sexualpädagogin und Autorin Gianna Bacio unterstützt die Initiative "ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs.". / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/6603 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis. Sexualpädagogin und Autorin Gianna Bacio unterstützt die Initiative "ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs.". / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/6603 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.

München (ots) -

Am 4. September ist Tag der sexuellen Gesundheit - das nimmt die Initiative "ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs." zum Anlass, um mehr über HPV und HPV-bedingte Krebserkrankungen sowie die Möglichkeit einer Impfung auch bei jungen Erwachsenen zu informieren. Denn Infektionen mit Humanen Papillomviren (kurz HPV) zählen zu den häufigsten sexuell übertragenen Infektionen weltweit. Etwa 9 von 10 Menschen infizieren sich im Leben mit HPV und somit gehört das Thema zum Einmaleins der sexuellen Gesundheit.

Unterstützung bekommt "ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs" wieder von Fachexpert:innen wie Dr. Julia Löffler und Dr. Nicole Mattern sowie medienwirksamen Botschafter:innen sowie Comedian und Aktivistin Enissa Amani, Sexualpädagogin und Autorin Gianna Bacio, Content-Creatorin Jules SchönWild und Social-Media Expertin & Podcasterin Ann-Katrin Schmitz. Gemeinsam teilen sie ihre eigenen Erfahrungen und überraschende Fakten, um junge Menschen für Krebsprävention zu sensibilisieren. Dabei liegt der Fokus auf Empowerment und die wichtige Bedeutung der Prävention.

"Aus meiner Perspektive gibt es überhaupt nicht genug Awareness zum Thema HPV. Information ist immer gut und wichtig. " Enissa Amani

"Beim Thema HPV fällt mir immer wieder auf, dass es Vorurteile gibt, wie dass ein Kondom einfach komplett davor schützen würde oder auch, dass gar nicht so viele Leute darüber Bescheid wissen, wie krass durchseucht wir eigentlich schon sind mit dem Virus." Gianna Bacio

Mit Sex kommt Verantwortung

Was viele nicht wissen: Kondome können die Gefahr einer Ansteckung zwar verringern, bieten aber keinen absolut zuverlässigen Schutz vor HPV. Das liegt daran, dass die HP-Viren im gesamten Genital- und Analbereich vorkommen können und man so auch trotz Kondom damit in Berührung kommen kann. Die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch über den direkten Kontakt mit infizierten Haut- bzw. Schleimhautbereichen. Über kleinste Verletzungen der Haut- bzw. Schleimhaut können die Viren in den Körper eindringen und so zu einer Infektion führen. Trotzdem sollte beim Sex nicht auf Kondome verzichtet werden, da sie vor vielen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen können.

Die Molekularmedizinerin Dr. Julia Löffler erklärt es so: "HPV wird über Mikroläsionen in den Schleimhäuten übertragen. Diese kleinen Verletzungen in den Schleimhäuten haben wir alle und sie sind so klein, dass wir sie weder sehen noch spüren. Das heißt jetzt ganz genau, bei jeder Art von (sexuellem) Intimkontakt kann eine Übertragung von HPV passieren. Kondome reduzieren die HPV-Übertragung und das Infektionsrisiko, bieten aber keinen 100%igen Schutz". Bereits der Kontakt mit infizierten Schleimhäuten an den Genitalaußenseiten kann ausreichen, um HPV durch engen Körperkontakt zu übertragen.

Mögliche Folgeerkrankungen einer HPV-Infektion

Häufig heilt eine HPV-Infektion innerhalb von ein bis zwei Jahren ohne gesundheitliche Probleme von selbst wieder ab. Besteht sie länger fort, können sich daraus Folgeerkrankungen wie Genitalwarzen oder bestimmte Krebsvorstufen und Krebsarten entwickeln. Neben Gebärmutterhalskrebs zählen hierzu unter anderem auch Anal-, Schamlippen-, Scheiden-, Vulva-, Mund-Rachen und Peniskrebs. Rund die Hälfte aller infektionsbedingten Krebserkrankungen in entwickelten Ländern stehen im Zusammenhang mit HPV.

"Mir ist es total wichtig, [...] auf die HPV Impfung aufmerksam zu machen. In Deutschland gilt es leider eher als Tabu über sexuell übertragbare Infektionen wie z.B. die durch HPV zu sprechen, weil wir einfach alle Ängste, Scham und Stigma in unseren Köpfen haben. Es ist so wichtig, dass sich das verändert, weil das Thema uns alle angeht." Jules Schönwild

"Das Thema HPV löst in mir Angst aus, weil ich selbst Betroffene bin. Ich bin selbst vor einigen Jahren an Gebärmutterhalskrebs erkrankt, deswegen liegt es mir so sehr am Herzen, auf das Thema HPV aufmerksam zu machen. Je mehr Aufklärung und Öffentlichkeit um HPV stattfinden, desto weniger Infektionen wird es hoffentlich einmal geben." Ann-Katrin Schmitz

HPV-Impfung bei der Prävention bestimmter HPV-bedingten Krebserkrankungen

Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die HPV-Impfung. Je nach verwendetem Impfstoff kann diese bestimmten HPV-bedingten Krebsvorstufen und Krebs des Gebärmutterhalses (Zervix), der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane (Vulva), der Scheide (Vagina) und des Afters (Anus) sowie Genitalwarzen vorbeugen. Die STIKO empfiehlt eine Impfung für Mädchen und Jungen von 9 bis 14 Jahren. Versäumte Impfungen können bis zum Tag vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden. Aber auch nach dem 18. Lebensjahr kann die Impfung individuell noch sinnvoll sein. Denn sexuell aktive Männer und Frauen sind unabhängig von ihrem Alter oder Beziehungsstatus anfällig für HPV-Infektionen und ggf. daraus resultierende (Krebs-)Erkrankungen. Viele gesetzliche und private Krankenversicherungen zahlen die HPV-Impfung auch für Frauen und Männer nach dem Eintritt der Volljährigkeit. Ein weiterer Aspekt, der hier vermittelt werden soll: Auch wer nur mit einer Person Sex hat, kann betroffen sein, denn theoretisch kann sich jeder Mensch bereits beim ersten sexuellen Kontakt mit einem Infizierten anstecken. Eine HPV-Infektion in einer Partnerschaft ist keineswegs Anzeichen von Untreue, denn eine Ansteckung bei dem/der Partner:in oder einem selbst kann bereits lange her sein, bevor sich Symptome zeigen. Dr. med. Nicole Mattern, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe rät Frauen, die sich sehr unsicher darüber sind, ob sie sich gegen HPV impfen lassen sollen, sich grundsätzlich über die Thematik der Humanen Papillomviren und deren mögliche Folgeerkrankungen noch einmal Gedanken zu machen. "Ich halte ihnen ganz klar vor Augen, dass diese HPV-Impfung einen großen Vorteil bringen kann."

Gebärmutterhalskrebs im Fokus - Was sagen Studien?

Das Gute ist, es zeichnen sich positive Entwicklungen in der Präventionsforschung ab: Eine Studie, die im Jahr 2024 veröffentlicht wurde, untersuchte, ob es bis zu 11 Jahre nach Einführung der HPV-Impfung zu einem Rückgang der Gebärmutterhalskrebs-Neuerkrankungen bei Frauen unter einem Alter von 30 Jahren kam, die impfberechtigt waren. Es zeigte sich ein deutlicher Rückgang der Gebärmutterhalskrebs-Neuerkrankungen seit 2010 in allen Altersgruppen impfberechtigter Frauen. Besonders auffällig war der Rückgang in der Altersgruppe 24 bis 26 Jahre von 70,0 auf 41,8 Fälle pro 100.000 Frauen im Zeitraum 2010 bis 2018. Frauen des Geburtsjahrgangs 1992, die als erste impfberechtigt waren, haben eine um 24 Prozent niedrigere Inzidenz von Gebärmutterhalskrebs im Vergleich zu Frauen aus dem Geburtsjahr 1989 gezeigt. Dieser Rückgang war in späteren Geburtskohorten, die häufiger geimpft wurden, noch deutlicher. Eine schottische Studie zeigte zudem, dass bei Frauen, die im Alter von 12 bis 13 Jahren geimpft wurden, kein Fall von invasivem Gebärmutterhalskrebs aufgetreten war. Auch bei vollständig geimpften Frauen im Alter von 14 bis 22 Jahren konnte eine signifikant geringere Häufigkeit an invasivem Gebärmutterhalskrebs gegenüber Ungeimpften verzeichnet werden.

Der erste Schritt zur Krebsvorsorge ist in jedem Fall, sich zu informieren - am Tag der sexuellen Gesundheit und an allen anderen Tagen.

HPV - DIE WICHTIGSTEN FAKTEN IM ÜBERBLICK


- 85-90 % aller Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papillomviren (HPV).
- Ungefähr eine von 20 Krebsdiagnosen weltweit ist auf HPV zurückzuführen.
- Täglich sterben ca. 4 Frauen an Gebärmutterhalskrebs und geschätzt 3 Männer an bestimmten HPV-bedingtem Krebserkrankungen in Deutschland.
- Jungs bzw. Männer können genauso von HPV betroffen sein wie Mädchen bzw. Frauen
- Die wichtigste HPV-Vorsorgemaßnahme ist die Impfung, um bestimmten HPV-bedingten Krebserkrankungen vorbeugen zu können. Die STIKO empfiehlt eine Impfung für Mädchen und Jungen von 9 bis 14 Jahren. Versäumte Impfungen können bis zum Tag vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden.
- Die Impfung sollte idealerweise vor einer möglichen Infektion erfolgen, zudem reagiert das Immunsystem umso besser auf die Impfung, je jünger die geimpfte Person ist. Je früher geimpft wird, desto größer ist der Nutzen.
- Eine Impfung nach dem 18. Lebensjahr kann aber immer noch individuell sinnvoll sein! Sexuell aktive Männer und Frauen sind unabhängig von ihrem Alter oder Beziehungsstatus anfällig für HPV-Infektionen und ggf. daraus resultierende Erkrankungen.
- Viele gesetzliche und private Krankenversicherungen zahlen die HPV-Impfung auch für Frauen und Männer über 18 Jahren.
- Die HPV-Impfrate in Deutschland ist im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ausbaufähig. Während andere Industrieländer wie Schweden, Portugal, Norwegen und Australien auf Impfquoten (für eine vollständige Impfung) von 80 bis über 90 Prozent kommen, waren in Deutschland im Jahr 2020 gerade einmal 51% der 15-jährigen Mädchen bzw. 17% der 15-jährigen Jungen vollständig geimpft.
- Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert neben einer hohen Rate an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen mit HPV-Tests und der Therapie von bereits Erkrankten, dass 90 Prozent der Mädchen bis zu einem Alter von 15 Jahren bis 2030 vollständig gegen HPV geimpft sind, um Gebärmutterhalskrebs eines Tages aus der Welt schaffen zu können.

Pressekontakt:

Franziska Wöcherl
MSD Sharp & Dohme GmbH, Levelingstraße 4a, 81673 München
Tel.: +49 89 4561-1343
E-Mail: franziska.woecherl@msd.de


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